Podiumsdiskussion mit der sportpolitschen Sprecherin der GRÜNEN Viola von Cramon: Spitzensportler… und danach?

Welche Chancen bietet der Breitensport, welche Angebote gibt es überhaupt? Wie kann Förderung des Leistungssports in Salzgitter und seinen Sportvereinen verstärkt werden?
Auf Einladung des GRÜNEN Kreisverbandes Salzgitter diskutierten darüber Vertreter aus Sportwissenschaft, Vereinen und Spitzensportlern aus Salzgitter mit der Politik. Moderiert wurde die Runde von  der Sportpolitischen Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Viola von Cramon.
Einleitend referierte Prof. Ronald Wadsack vom Institut für Sportmanagement der Ostfalia-Hochschule Wege für die Fortentwicklung des Breitensports und Förderung des Spitzenports durch die Vereine in Salzgitter, wobei er auch auf die demographische Entwicklung einging. Matthias Giffhorn vom Kreissportbund Salzgitter betonte die Notwendigkeit einer funktionsfähigen Vereins- und Verbandsstruktur vor Ort. Zudem müssten die Vorstände und Funktionsträger auf die veränderten Herausforderungen mit neuen Konzepten reagieren, der Landesverband habe da ein umfassendes Angebot. Auf die besondere Verantwortung als Trainer, Betreuer und Lebensberater wies Christian Riemekasten, früherer Leistungssportler Radsport und Niedersachsenmeister, hin. Gerade weil die Erbringung von sportlichen Spitzenleistungen naturgemäß zeitlich begrenzt ist, darf die parallele Persönlichkeits- und Berufsentwicklung nicht vernachlässigt werden. Wichtig sei dabei, die interessierten und sportwilligen Jugendlichen zum Sport „abzuholen“, nicht auf deren Kommen zu warten.
Stephan Kneifel vom TSV Salzgitter sah Anpassungsbedarf bei der Vorstands-, Trainer- und Betreuertätigkeit: die veränderten Anforderungen an Vereine müssten den Eventcharakter mehr herausstellen, der reine Sitzungs- und Trainingsturnus reiche nicht mehr aus. Die Teilhabe aller Bevölkerungsschichten am Breiten- wie am Leistungssport sei, so der GRÜNE Ratsherr Marcel Bürger, nicht nur im Interesse der Sportförderung. Insbesondere zur Sicherstellung der sozialen Teilhabe aller Bevölkerungsschichten an unserer Gesellschaft sei Sport in Alltag und im Spitzenbereich unverzichtbar.
Konsens auf dem Podium herrschte darüber, dass staatliche Maßnahmen wie die Bildungschipcard vereinfacht werden müssten. Die Vereinsvertreter schlugen zudem vor, die finanzielle Förderung von Vereinen zu verstärken, damit sie der Übernahme der gesellschaftlichen und sozialen Aufgaben weiterhin gerecht werden können.
In ihrem Abschlussstatement fasste Viola von Cramon als Ergebnis zusammen, dass gerade angesichts der demografischen Entwicklung auf die Vereine und die Politik neue Herausforderungen zukommen. Um darauf reagieren zu können, bedürfe es eines der stärkeren Vernetzung gesellschaftlicher Gruppen und eines intensiven Austauschs der Beteiligten. Diskussionsabende wie dieser seien dabei ein wichtiger Schritt.