Ein Zentrum für die Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien mitten in Salzgitter. Dieses Projekt ist zukunftsweisend für die Entwicklung unserer Region und setzt Maßstäbe für ganz Europa. Damit dieses einzigartige Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam mit der Stadt entstehen konnte, war viel Vorarbeit notwendig.
Klassischerweise ist die Entwicklung von erneuerbaren Energien, sowie deren Speicherung und Nutzung, ein absolutes Hauptthema der GRÜNEN. Da war es selbstverständlich, dass der Kreisverband Salzgitter maßgeblich zur Realisierung des Wasserstoffzentrums beitrug.
Die erste Idee entstand 2018 bei der Überlegung, wie die Unterkunft für Geflüchtete in Salzgitter zukünftig genutzt werden kann. Hierzu gab es eine Beschlussvorlage der Stadt, zu der ein Änderungsantrag der GRÜNEN gestellt wurde. Dieser Vorschlag sah vor, in den vorhandenen Räumlichkeiten ein Wasserstoffzentrum zu errichten. Jedoch wurde die Beschlussvorlage von der Verwaltung zurückgezogen, wodurch leider nicht über diesen Änderungsantrag diskutiert wurde.
2019 kam es dann im Rahmen des Europawahlkampfes zu einem Treffen der GRÜNEN mit dem Betriebsrat der Firma Alstom. Diese hatte zu dem Zeitpunkt bereits umfangreiche Erfahrung mit Wasserstoff-Zügen sammeln können. Hier wurde der Vorschlag für einen Wasserstoff-Campus in der Region sehr positiv aufgenommen und Unterstützung signalisiert. Auch im Rathaus fand die Idee Anklang und Oberbürgermeister Frank Klingebiel konnte schnell überzeugt werden, dass dies ein zukunftsweisendes Vorhaben für die Stadt sei.
Also formulierte Harald Wintjen (Vorstandssprecher der GRÜNEN Salzgitter und Mitarbeiter der Ratsfraktion der GRÜNEN) einen Entwurf für einen Antrag zur Gründung eines Wasserstoffzentrums. Nach Rücksprache mit der Salzgitter AG, wurde gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und dem Bürgermeister Stefan Klein, MdL die Feinabstimmung vorgenommen. Als gemeinsamer Antrag des Oberbürgermeisters und aller Fraktionen wurde der Antrag unter der Federführung der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in den Rat der Stadt Salzgitter eingebracht und einstimmig beschlossen.
Dieser Antrag sah vor, dass die Gründung des „Wasserstoffcampus Salzgitter“ aus dem Strukturhilfefond des Landes Niedersachsen finanziert werden sollte und zwar aus den 7 Millionen Euro, die für den „wirtschaftlichen Strukturwandel“ in Salzgitter vorgesehen waren.
Als diesem guten Start dann auch Taten folgen mussten, waren es wieder die Harald Wintjen (Vorstandssprecher der GRÜNEN Salzgitter und Mitarbeiter der Ratsfraktion der GRÜNEN)GRÜNEN, welche sich aktiv um die Realisierung des Projektes sorgten.
Damit weitere Fördermittel nach Salzgitter fließen können, führten Michael Dröse und Harald Wintjen zunächst Gespräche mit der umweltpolitischen Sprecherin Imke Byl der GRÜNEN im niedersächsischen Landtag, sowie in Brüssel mit der Europaabgeordneten Viola von Cramon. Danach stellte der Kreisverband Salzgitter einen Antrag auf der Landesdelegiertenkonferenz (LDK) der niedersächsischen GRÜNEN in Osnabrück, der die Fraktionen der GRÜNEN im Landtag, Bundestag und Europarat auffordert die Förderung des Wasserstoffcampus in Salzgitter zu unterstützen. Dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.
Das Projekt „Wasserstoffzentrum“ nahm Fahrt auf, da sich immer mehr regionale Betriebe beteiligten. Dazu gehören die Salzgitter AG bzw. die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH, MAN Energy Solutions SE, Robert Bosch Elektronik GmbH, Alstom Transport Deutschland GmbH und WEVG Salzgitter GmbH & Co. KG. Gemeinsam mit dem Projektbüro Südostniedersachen und der Stadt wurde Anfang des Jahres 2021 auf dem Gelände der Bosch Werke der Wasserstoff-Campus realisiert. Hier können nun in Zukunft Wasserstofftechnologien von der Erzeugung bis zur Nutzung unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Aspekte erforscht und umgesetzt werden. Des Weiteren ist der Campus eine Ausbildungsplattform für Fach- und Führungskräfte. Die wissenschaftliche Begleitung des Wasserstoffcampus wird das Frauenhofer Institut Braunschweig übernehmen.
Des Weiteren wurde von der GRÜNEN Ratsfraktion eine kommunale Wasserstoff-Strategie für Salzgitter entworfen. Diese stellt einen Leitfaden dar, um die vollständige Wertschöpfungskette einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Salzgitter zu etablieren und zu festigen.
Vorstandssprecher Harald Wintjen zeigt sich zufrieden, dass Salzgitter Teil der Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien geworden ist. Jedoch drängt er darauf, dass wir es nicht allein den Betrieben überlassen sollten, wie es weiter geht. Es ist besonders wichtig, die neuen Möglichkeiten auch für kommunale Zwecke zu nutzen. Der Antrag für die Entwicklung eines Projekts „Kommunale Wasserstoffanwendungen Salzgitter“ wurde wiederum unter Federführung der GRÜNEN im Rat der Stadt Salzgitter gestellt und als gemeinsamer Antrag aller Fraktionen einstimmig beschlossen.
Die „Kommunale Wasserstoffstrategie Salzgitter“ sieht z. B. vor, dass kommunale Gebäude mit Wasserstoff geheizt werden, der Fuhrpark des Städtischen Regiebetriebes (SRB) auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenantriebe umgestellt wird und zukünftige Bebaugebiete von dezentralen Wasserstoff-Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Strom und Wärme versorgt werden. Hierzu wird die Verwaltung der Stadt Salzgitter mit Unterstützung des Frauenhofer Institutes Fördermittel einwerben.
Des Weiteren sieht die Wasserstoffstrategie die Gründung einer Technikerschule für Erneuerbare Energien und ein Informations- und Demonstrations-Zentrum in der immer leerstehenden Flüchtlingsunterkunft in Engelnstedt vor. Ein entsprechendes Konzept liegt bereits vor.
Wasserstoffanwendungen stellen selbstverständlich nicht die alleinige Lösung für alle unsere Energie- und Klimaschutzprobleme dar, sie sind aber ein wichtiger Baustein, wenn der Wasserstoff aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Wasserstoff aus grünen Energien kann einen wichtigen Betrag leisten, dass die Industrien unserer Region umweltfreundlicher werden. Denn nur so, kann die Stadt Salzgitter ihre Klimaziele erreichen. Eine weitere wichtige Zielsetzung des Wasserstoffcampus ist die Standortsicherung der Industriebetrieb und die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von innovativen Betrieben und Startups.