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Geozentrum Wasserburg Gebhardshagen

Anlässlich der Diskussion im Rat der Stadt Salzgitter um die Nutzung der Wasserburg Gebhardshagen möchten wir hier der interessierten Öffentlichkeit unsere Vorstellungen der Nutzung der Burg durch ein „Geozentrum“ nahebringen.

Der „Geopark Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen“ zählt zu den vier auf nationaler Ebene zertifizierten Regionen für ein Geopark und vereint vielfältige Landschaften mit sehr unterschiedlicher geologischer, geomorphologischer und kultureller Entwicklung.

Ein Geopark präsentiert die landschaftsprägende geologische Geschichte einer Region und zeigt die Bildung von Rohstoffen und Ressourcen als Ergebnis geologischer und geomorphologischer Prozesse auf. Dadurch wird die starke Abhängigkeit der Landnutzung, der Wirtschafts-, Kultur- und Siedlungsgeschichte erlebbar gemacht. Ein Geopark beinhaltet daher auch eine Vielzahl bedeutsamer archäologischer, historischer und kultureller Objekte.

Auf dem Gebiet der Stadt Salzgitter liegt mit dem Salzgitter- Sattel und dem Lichtenberger-Sattel die längste Salzstruktur im Bereich des Geoparks. Salzgewinnung und Bergbau sind herausragenden Beispiele der historischen Nutzung von natürlichen Ressourcen und der Siedlungsgeschichte Salzgitters. So befinden sich in Salzgitter bereits 5 Geopark-Angebote (Geopfad Lichtenberg, Geopark-Informationszentrum Museum Schloss Salder, Plänerkalksteinbruch am Hasselberg, Kalksteinbruch Gebhardshagen, Geopfad Salzgitter-Bad). Zudem beherbergt Salzgitter eine Vielzahl von bedeutsamen Funden und Sammlungen als Zeugnisse geologischer und geomorphologischer Phänomene, natürlicher Entwicklungs- und menschlicher Siedlungsgeschichte.

Eine touristische Vermarktung findet gegenwärtig im Zuge des regionalen Themenmarketings „ZeitOrte“ der Tourismusregion Braunschweiger Land e.V. und in dem „Merian Reiseführer“ für die Region Braunschweiger Land statt.

Zur weiteren Entwicklung dieser überregional bedeutsamen und einmaligen Ressourcen und Potenziale soll ein salzgitterspezifisches „Geozentrum“ geschaffen werden.

Hierfür bietet sich zur Entwicklung der Burg Gebhardshagen die Schaffung eines derartigen Geoparkzentrums in dem historischen Gebäudekomplexen Torhaus und Pallas an. Dieser Komplex der Wasserburg ist aufgrund seiner historischen Bedeutung, seiner Raum- und Konstruktionsstruktur hierfür geeignet.

Der Ausbau der historischen Gebäudeteile der Wasserburg Gebhardshagen (Torhaus und Pallas) zu einem Geozentrum verfolgt folgende Ziele:

  • Darstellung der kulturhistorischen Entwicklung der Stadt Salzgitter durch die Gewinnung der vorhandenen Bodenschätze. Eisenerz, Salz, Kalk, Ton, Öl und Mineralwasser stehen im Mittelpunkt der Betrachtung.
  • Darstellung der Entwicklung des Bergbaus, unter besonderer Berücksichtigung der Arbeit der Bergleute und ihres sozialen Umfeldes.
  • Die naturwissenschaftliche Bearbeitung der geologischen Verhältnisse im Stadtgebiet. Hier soll die Entwicklung des Lebens im Erdmittelalter anhand von paläontologischen Funden umfassend dargestellt werden. Die ökologische Situation dieser Zeitspanne wird beschrieben. Die im Bergbau vorgefundenen Mineralien werden präsentiert.
  • Bestände des Stadtarchiv, die im Zusammenhang mit der Thematik stehen, sollen an diesem Ort archiviert werden, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
  • Das denkmalgeschützte, bisher ungenutzte Gebäude wird zu einer Kultureinrichtung entwickelt; damit wird der Erhalt der historischen Anlage auf Dauer sichergestellt./li>
  • Das Vorhaben fördert den Tourismus (Geotourismus) in Salzgitter.
  • Der ländliche Raum wird in seiner Attraktivität verbessert und weiterentwickelt.
  • Vorhandene Einrichtungen wie Gesteinslehrpfad, geologische Wanderwege und das städtische Museum Schloss Salder werden einbezogen und in ihrer Vielfalt und Bedeutung aufgewertet

Zum Schluss noch ein Wort zur Finanzierbarkeit eines Geozentrums. Da sich bei den Geoparks um einen Zusammenschluss auf europäischer Ebene handelt (European Geoparks Network) lassen sich hier für Gelder der EU aquirieren.