Umweltschutz

Bäume in der Berliner Straße erhalten

In der Berliner Straße sind auf der Westseite zwischen Marienbruchstraße und Chemnitzer Straße gegenwärtig sieben großkronige Straßenbäume vorhanden. Nach Bewertung der Fachverwaltung sind diese Bäume „standfest und vital und daher aus fachlicher Sicht als erhaltenswert eingestuft. Hinzu kommt, dass sie aufgrund ihrer Kronengröße eine raumbildende Wirkung besitzen.“ Im rechtskräftigen Bebauungsplan ist festgesetzt, dass diese Bäume „so weit wie möglich zu erhalten sind“.

Für die Erneuerung des Gehweges und des Radweges dieses Abschnittes wurden anfangs zwei Alternativen vorgelegt: „Fällen der erhaltenswerten Bäume und anschließend Neupflanzung von acht Straßenbäumen bei Erhalt der Parkplätze“ oder „Erhalt der Bäume bei Wegfall der Parkplätze“. Von der Verwaltung wurde die Variante „Erhalt der Bäume „angesichts der Vitalität und der raumprägenden Wirkung der Bäume empfohlen“.

Auf Antrag der Ratsfraktion Bündnis 90/die Grünen wurde eine weitere Variante erarbeitet, welche sowohl den Erhalt der Bäume als auch der Parkplätze bei Reduzierung der Anzahl der vorhandenen Fahrstreifen vorsah. Die Machbarkeit dieser Variante wurde im Rahmen einer verkehrstechnischen Untersuchung anhand einer Simulation nachgewiesen.

Es schloss sich eine intensive Diskussion über die Varianten an, in welcher Grünen-Ratsherr Wolfgang Rosenthal eindringlich den ökologischen und volkswirtschaftlichen Wert der vorhandenen Bäume unterstrich: Neben der stadtbildprägenden Wirkung verbessern die etwa 60-70 Jahre alten Bäume durch Schattenbildung, Temperatursenkung und Luftbefeuchtung das innerstädtische Kleinklima, bilden Lebensraum für Kleintiere und filtern Staub und Lärm. Er wies darauf hin, dass die ausgewachsenen Bäume das klimaschädliche Kohlendioxid verbrauchen und jeder einzelne Baum täglich lebensnotwendigen Sauerstoff für etwa 10-20 Menschen erzeugt.

Leider schlossen sich die übrigen Ratsfraktionen nicht der Variante „Erhalt der Bäume“ an, sondern stimmten für die Variante „Fällen der Bäume“. Damit, so Rosenthal, zeigen die anderen Parteien zum wiederholten Male, dass bei Ihnen der Umwelt- und Klimaschutz auf der Strecke bleibt, wenn es um konkrete Maßnahmen vor Ort geht. Seit der Konferenz von Rio im Jahre 1990 sollten wir alle das Leitprinzip „Global denken – Lokal handeln“ verinnerlicht haben und als Lokale Agenda umsetzen.

„Wieder mal eine vertane Chance für unseren städtischen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit, aber wir Grünen werden nicht aufgeben, sondern dranbleiben“, so Rosenthals in die Zukunft gerichteter Blick.