Grüne Familienpolitik ist für alle von jung bis alt von Nutzen – darin waren sich die Podiumsteilnehmer mit dem Publikum einig. Die bedarfsgerechte Betreuung, Bildung Erziehung in Kindertagesstätten, bei der die Qualität im Mittelpunkt steht, hilft den Kindern auf ihrem Lebensweg und ermöglicht gleichzeitig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Damit leistet sie auch einen Beitrag zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Kinder und Jugendliche sollen mehr Rechte erhalten und angemessen an Entscheidungen beteiligt werden. Zur echten Wahlfreiheit für Familien gehört es, dass jeder möglichst weitgehend sein Lebenskonzept verwirklichen kann und nicht durch finanzielle Schranken oder mangelnde Angebote daran gehindert wird.
Die kinder- und familienpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion Katja Dörner war extra aus Bonn angereist, um mit dem Publikum und den anderen Podiumsgästen zu diskutieren. Sie erläuterte, welche Vorhaben Bündnis 90/Die Grünen nach der Bundestagswahl umsetzen wollen. Dazu gehöre ein verändertes Verständnis von Familie sowie die Abschaffung von Betreuungsgeld und Kinderfreibeträgen zugunsten einer Kindergrundsicherung, die für alle gleich ist. Katja Dörners Sicht wurde durch die kommunalpolitische Perspektive ergänzt, die von Christiana Steinbrügge und Holger Barkhau eingebracht wurde. Die rot-grüne Kandidatin für die Wahl zur Landrätin betonte, dass im Landkreis Wolfenbüttel familien- und bildungsfördernde Bedingungen u.a. durch die bedarfsgerechte Kita-Versorgung, die Einrichtung von Gesamt- und Ganztagsschulen und die kostenlose Schülerbeförderung auch im Bereich der Sekundarstufe II geschaffen wurden. Der Landkreis Wolfenbüttel mit einer Betreuungsquote von zur Zeit 44 % im Bereich der Krippenbetreuung in der Region vorbildlich. Eine gute Familienpolitik müsse den Dreiklang Infrastruktur, Zeit und Geld berücksichtigen. Holger Barkhau, der in den Jugendausschüssen des Landkreises und der Gemeinde Sickte mitwirkt, wies auf die Verwirklichung der bedarfsgerechten Kita-Versorgung und das reformierte Gebührensystem in der Gemeinde Sickte hin, das zu Entlastungen für einkommensschwächere Familien geführt habe. Mittelfristiges Ziel sei für die Grünen die Kostenfreiheit sämtlicher Bildungsangebote von der Krippe bis zum Schulabschluss. Um dies zu realisieren, seien steuerliche Mehrbelastungen der sehr gut Verdienenden notwendig. Sascha Pitkamin, der sich im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel um das Direktmandat für Bündnis 90/Die Grünen bewirbt, betonte, dass sich jeder an der Finanzierung des Bildungssystems beteiligen solle. Auch der Bund müsse in der Lage sein, eine zeitgemäße Bildungspolitik mitzufinanzieren. Deshalb müsse das Kooperationsverbot abgeschafft werden.
Die lebhafte Debatte in der von Michael Fuder moderierten Diskussion zeigte, dass es nicht darum geht, Familien vorzuschreiben, wie sie zu leben haben, sondern ihnen zu ermöglichen, ihre Lebensentwürfe unter möglichst guten Bedingungen zu realisieren. Die Schaffung gleicher Chancen von Kindern und Jugendlichen, Männern und Frauen stelle eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Die Podiumsteilnehmer waren sich darin einig, dass nur eine starke grüne Bundestagsfraktion und die rot-grüne Landrätin Christiana Steinbrügge die Gewähr dafür bieten, dass die echte Wahlfreiheit für Familien in der Bundespolitik ihren Niederschlag findet und vor Ort auch optimal umgesetzt wird.