Grüne kritisieren Besuch von FDP-Umweltminister: Schacht Konrad muss in neuer Endlagersuche hinterfragt werden

Die Grünen im Landtag und in der Region Salzgitter haben sich entschieden gegen die Forderung von Umweltminister Birkner nach einer schnellen Einlagerung von Atommüll in den Schacht Konrad gewendet. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Christian Meyer sagte:“Nur weil Schacht Konrad genehmigt ist, muss man es nicht nutzen. Bei einem ehrlichen Neuanfang für ein Atommüllendlager in Deutschland müssen alle bestehenden Standorte auf den Prüfstand. Wenn es eine nach dem Willen der Bundesregierung eine weiße Landkarte geben soll und alle Optionen geprüft werden sollen, muss auch die Nutzung von Schacht Konrad hinterfragt werden. Das hätte ich von einem Umweltminister erwartet und nicht dass er ausschliesslich den Interessen der Atomindustrie folgt.“ Die Grünen erinnerten daran, dass auch für Schacht Konrad Lehren aus dem Asse-Desaster gezogen werden müssen. „Sowohl vom Verfahren als auch von der Konzeption der Endlagerung her, kann man nicht so tun, als hätte sich nichts verändert. Auch bei Schacht Konrad gab es nie eine vergleichende Standortauswahl und das Konzept der Rückholung fehlt“, sagte Marcel Bürger vom KV Salzgitter. Die Grünen im Landtag forderten daher eine Einbeziehung von Schacht Konrad in die Endlagergespräche im Bund. „Wir wollen weiterhin die Option eines einzigen Endlagers für alle Arten von Atommüll wie es Rot/Grün 1998 beschlossen hat, prüfen. Dann wäre Konrad wohl vom Tisch, da es nur für mittel- und schwachradioaktiven Müll genehmigt ist“, sagte Meyer und verwies auf entsprechende Beschlüsse seiner Partei auf Bundes- und Landesebene.“CDU und FDP wollen jedoch im Sinne der Atomlobby die Region Salzgitter mit hunderten von Atommülltransporten belasten, dagegen werden wir uns als Grüne weiterhin wehren!“, kündigte Marcel Bürger an. Die Chance für eine Aufgabe von Konrad durch ein neues Endlagerkonzept in Deutschland sei nur bei massiver Bürgerbeteiligung und Hinterfragung gescheiterter Konzepte möglich. „Wer jetzt wie Umweltminister Birkner vor Abschluss der neuen suche auf eine schnelle Inbetriebnahme von Konrad setzt, will Fakten schaffen und keinen Konsens! Salzgitter darf nicht das Atomklo der Nation werden“, so Meyer.