Statement

Bildung ein zentrales Thema

Bildung ist ein zentrales Thema und obwohl sich hier alle Parteien einig sind, sind doch die Ausrichtungen sehr unterschiedlich. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass sich viele Gedanken im Bereich der Hochschulbildung machen. Das ist auch gut so und diese Linie soll weiter verfolgt werden. Nur beobachte ich auch, wie die unteren Bildungswege in gleichem Maße vernachlässigt werden. Liegt es vielleicht daran, dass die Kinder der Entscheidungsträger eher im Bereich der gehobenen Schulen zu finden sind?

Selbst der Besuch der gehobenen Schulen ist oft nur mit einer starken Förderung aus dem Elternhaus möglich. Sozial wie auch finanziell, z.B. durch Nachhilfeunterricht. Sicher kann man jetzt sagen: „Dumm gelaufen für Kinder aus sozial schwachen Familien“. Ich sage: „Für eins der reichsten Länder dieser Erde ist das ein Armutszeugnis.“ Und das nicht nur aus sozialer Sicht. Selbst die Pragmatiker unter uns sollten erkennen, dass dies auch wirtschaftlich schwere Folgen hat.

Schon jetzt schreit der Arbeitsmarkt nach Arbeitskräften. Wie gesagt, es werden große Anstrengungen gemacht hochqualifizierte Arbeitskräfte zu fördern und zu werben. In Zukunft besteht allerdings ein viel größerer Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften, die nicht nur in den Führungsebenen arbeiten wollen. Hier liegt auch eine Chance das soziale Gefüge zu verändern. Viele Probleme lassen sich durch ein sozial ausgewogenes Bildungssystem lösen. Erst Perspektivlosigkeit treibt doch unsere Kinder und Jugendlichen zu radikalen Gruppen und Handlungen. Findet Integration nicht am Besten in den Schulen oder der Arbeitswelt statt? Jedes Kind träumt von einem gesicherten Leben in der Mitte der Gesellschaft. Genau hier soll doch auch der Staat fördern und unterstützen.

Schon in der frühsten Kindheit werden die Kinder aus sozial schwachen Familien an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Viele machen es sich hier recht einfach und schieben die Schuld einfach dem Elternhaus zu. „Die Eltern haben sich für Kinder entschieden also sollen diese auch die Kinder fördern“, hört man des Öfteren. Schön wenn das funktioniert, doch was ist mit den Kindern in dem das Elternhaus nicht oder nur schwer in der Lage dazu ist. Denken wir hier mal auch an Familien in denen beide Elternteile arbeiten oder Alleinerziehende. Sind wir jetzt wieder bei der Aussage: „Pech gehabt“? Schon immer pochte die Grüne Partei auf den Grundsatz der Chancengleichheit. Erst die PISA Studie zeigte aber auch den anderen großen Parteinen die Schwächen unseres Bildungssystems auf. Damals ging ein großer Aufschrei durch das Land, nur geändert hat sich gerade im Bereich der Chancengleichheit nicht viel.

Sascha Pitkamin