Am Freitag, den 12. November wurden zum Gedenken an die jüdische Familie Kleeblatt in Salzgitter Salder Stolpersteine verlegt. Diese goldenen Pflastersteine erinnern nun auch in der Straße Gänsebleek an die ehemaligen Bewohner des Hauses Nummer 13, Familie Kleeblatt. Hier betrieb die Familie ein Textilgeschäft, bis die antisemitische Politik der Nazis die Familie Ende 1935 zum Aufgeben zwang. Die jüdische Familie wurde in der Nazizeit verfolgt, vertrieben und zum Teil ermordet.
Unser Vorstandsmitglied Jana Göhe erarbeitete und recherchierte im Rahmen ihrer Arbeit beim Arbeitskreis Stadtgeschichte über 1,5 Jahre die Hintergründe zu den Verbrechen und dem Verbleib der einzelnen Familienmitglieder. Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind in die verlegten Stolpersteine und eine zugehörige Broschüre eingeflossen.
Jana Göhe verlas ein einen Gruß von Dena Rueb Romero, der Nichte von Gretel Kleeblatt – die Botschaft: es ist wichtig, an Familie Kleeblatt zu erinnern, „gerade weil sie normale Leute waren wie wir“. Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet durch Klezmermusik, improvisiert durch den Klarinettisten Helmut Eisel aus Saarbrücken.
Die Verlegung erfolgte durch den Erfinder der Stolpersteine Gunter Demnig persönlich. Die Stolpersteine gelten als größtes dezentrales Mahnmal und wurden bereits über 75.000 Mal verlegt, zumeist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer in der Straße oder dem Gehweg. Ermöglicht wurden sie in Salzgitter durch Spenden des Betriebsrates der Salzgitter Flachstahl GmbH und durch private Spenden u.a. von Mitgliedern des Kreisverbandes der GRÜNEN Salzgitter und weiteren Privatpersonen.